Kürzlich ist mir wieder der Film «Petropolis» von Peter Mettler auf den Bildschirm gekommen. Der Kanada-Schweizer (seine Eltern sind nach Kanada ausgewandert) zeigte darin im Jahr 2009 die Auswirkungen des Teersandabbaus in der Provinz Alberta in Kanada. Er filmt aus dem Helikopter und so werden die unglaublichen und teilweise brutalen Eingriffe in die Landschaft sichtbar.
Teersande, Bitumen bedeuten Öl, das mit industrieller Maschinerie aus der Landschaft buchstäblich ausgepresst wird. Im Tagebau werden Ölsande abgebaut, um Bitumen und dann Erdöl zu gewinnen. Mettler schaut dabei auf klaffende Wunden in der Landschaft, wo der Boden bis in 30m Tiefe aufgerissen wird. Bäume, Humus werden abgetragen, der ölhaltige Untergrund ausgebaggert und auf Monsterlastwagen in riesige Fabriken transportiert. Hier wird das Öl extrahiert. Dafür wird viel Wasser benötigt. Die vergifteten Abwässer kommen zurück in Staubecken und werden da gelagert.
Und heute, zehn Jahre später im Jahr des trockensten Sommers und Herbstes seit jeher, wo viele kleine Gletscher in der Schweiz verschwunden sind, wo Wasser auch bei uns zu einem raren Gut wurde? Ich habe nicht den Eindruck, dass unser Umgang mit Energie und mit anderen begrenzten Ressourcen verantwortungsbewussster wurde. Leider. Alarmrufe sind da, wer wird geweckt?
Beitragsbild: Screenshot aus dem Film von Peter Mettler